Waffen zu Pflugscharen – Mehr Arbeitsplätze mit Zucker!
Wenn man sich mit Einheimischen unterhält, welche Stadt im Norden Schleswig-Holsteins man unbedingt besucht haben müsste, wird in 9 von 10 Fällen Eckernförde genannt. Dazu gibt es zwar keine Studien und auch sonst liegen mir keine Zahlen dazu vor. Aber ich behaupte das jetzt einfach einmal. Sie dürfen mir vertrauen. Es stimmt. Eckernförde ist so etwas wie ein Vorzeigeobjekt. Und das hat auch etwas mit Zucker zu tun.
Der Schweizer Bezug
Nicht, dass Sie jetzt glauben, Eckernförde sei so etwas wie das Rupperswil des Nordens. Nein, Zuckerrüben und die Produktion von Zucker spielen hier keine Rolle. Die Stadt ist vielmehr bekannt für die Waffenschmiede SIG Sauer und für Punker.
SIG Sauer muss wohl nicht weiter erklärt werden. Wer Navi CIS oder The Walking Dead im Fernsehen verfolgt, weiss um die Bedeutung des Pistolenproduzenten. Das SIG ist ein Hinweis auf den Schweizer Bezug der Firma in früheren Jahren. Das Sauer wiederum ist eigentlich der Gründerfamilie geschuldet, beschreibt aber aktuell auch die Gefühlslage der verbliebenen Mitarbeiter der Firma. Denn im Sommer 2020 wurde beschlossen, den Standort zu schließen.
Und die Punker? Hat nichts mit Punk und dem wilden Leben seiner Jünger zu tun. Punker ist ein Lufttechnikhersteller und der größte Arbeitgeber der Stadt.
Zurück zum Zucker.
Eckernförde ist eine ehemalige Kreisstadt, welche sich ausgesprochen malerisch in eine grosse Bucht an der Ostsee schmiegt. Ein langer Strand lädt sowohl zum Baden als auch zum Spazieren ein. Auch für Hunde hat es übrigens Platz, was nicht selbstverständlich ist.
Anders als andere Badeorte in der Region besteht der Ort aber nicht nur aus Sand, Wasser und ein paar lieblosen Einrichtungen, um den Gästen, nein, den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen (das findet man zwar auch am Mittelmeer, aber dort hat das Ganze einfach deutlich mehr Charme). Eckernförde ist eine richtige Stadt, mit allem Drum und Dran.
Wie im übrigen Europa, leiden auch zwischen der Ostsee und der Nordsee die kleinen Städte an einem Zerfall der Innenstadt. Die Leute fahren eben lieber in die Einkaufszentren im Grünen, wo es genügend Parkraum für ihr Gefährt gibt.
Ich persönlich ziehe es ja vor, mit dem Schiff einkaufen zu fahren. Als wir uns ein Haus am Nordostseekanal kaufen wollten, war meine erste Frage deshalb nicht, welche Infrastruktur die Gemeinde Oldenbüttel bieten würde, sondern, wie lange man mit dem Schiff nach Rendsburg fährt…
Lebendige Innenstadt
Eckernförde ist in dieser Beziehung eine große Ausnahme. Die Innenstadt ist äusserst gepflegt, belebt und bietet viele interessante Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Unterhaltung. Leere Lokale sind – im Gegensatz zu den angesprochenen Städten Europas – die Ausnahme. Man kann hier also jederzeit einen gepflegten Stadtbummel machen und findet so oder so etwas, das einem den Tag verschönert und bei guter Laune hält. Das Ganze ist übrigens kein Zufall, sondern das Produkt eines gekonnten Leerstandmanagements der Stadt, bzw. des örtlichen Tourismusvereins. Diese haben es geschafft, die Stadt, Hausbesitzer und Gewerbetreibende an einen Tisch zu bekommen und sie auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören. Ein Aufwand, der sich sichtbar gelohnt hat!
Aber was hat das mit Zucker zu tun?
Gemach! Eine der Hauptattraktionen der Stadt ist die Bonbonkocherei Hermann Hinrichs. Es handelt sich um eine gläserne Manufaktur, bei welcher man den Zuckerbäckern bei ihrer Arbeit zusehen kann. Aber dabei belässt man es nicht: Täglich finden öffentliche Vorführungen statt, in welchen das Publikum in die Kunst des Bonbonkochens eingeführt wird. Dabei interessiert die Besucher natürlich am meisten, wie man die Motive in die Bonbons bekommt. Ich weiss es, aber ich werde einen Teufel tun, Ihnen das an dieser Stelle zu verraten.
Auch wenn sie aus Gründen der Zahnhygiene auf Zucker verzichten oder Zucker aus anderen Motiven meiden: Ein Besuch in der Bonbonkocherei lohnt sich auf alle Fälle, denn er ist interessant, lehrreich und macht gute Laune. Mehr kann man von einem Städteausflug nicht verlangen. Für den Wocheneinkauf können Sie ja weiterhin in die leblosen Einkaufsbunker am Stadtrand fahren. Aber wenn Sie Spass haben wollen, besuchen Sie Städte wie Eckernförde. Es lohnt sich.
Tipp:
Die Bonbonkocherei Hermann Hinrichs finden Sie gleich am Anfang der langen Einkaufsstrasse, welche vom Hafen ins Stadtzentrum führt. Hier an der Frau-Clara-Straße 22 werden seit 2006 Bonbons „gekocht“. Der Ort ist ein echter Publikumsmagnet, weshalb zur Hauptferienzeit die Räumlichkeiten oft ziemlich voll sind. Es ist also wie immer: Saisonale Randzeiten und auch bestimmte Tageszeiten zu wählen hat Vorteile!
Natürlich kann man hier nicht nur zuschauen, wie Bonbons gefertigt werden. Nach der Vorführung hat man selbstverständlich die Gelegenheit, sich im großen Laden mit allem einzudecken, was das Herz an Süßem so begehrt. Ideale Mitbringsel für Gross und Klein.
Bonbonkocherei Hermann Hinrichs
Frau-Clara-Straße 22
24340 Eckernförde
Telefon: 04351 / 88 99 86
Fax: 04351 / 88 99 87
E-Mail: info@bonbonkocherei.de
Webseite: bonbonkocherei.de
Öffnungszeiten
Montag Ruhetag
Dienstag – Freitag 11.00-18.00 Uhr
Samstag 10.00-18.00 Uhr
In der Feriensaison ist das Geschäft auch am Sonntag geöffnet
Waffen zu Pflugscharen – Mehr Arbeitsplätze mit Zucker!
Wenn man sich mit Einheimischen unterhält, welche Stadt im Norden Schleswig-Holsteins man unbedingt besucht haben müsste, wird in 9 von 10 Fällen Eckernförde genannt. Dazu gibt es zwar keine Studien und auch sonst liegen mir keine Zahlen dazu vor. Aber ich behaupte das jetzt einfach einmal. Sie dürfen mir vertrauen. Es stimmt. Eckernförde ist so etwas wie ein Vorzeigeobjekt. Und das hat auch etwas mit Zucker zu tun.
Der Schweizer Bezug
Nicht, dass Sie jetzt glauben, Eckernförde sei so etwas wie das Rupperswil des Nordens. Nein, Zuckerrüben und die Produktion von Zucker spielen hier keine Rolle. Die Stadt ist vielmehr bekannt für die Waffenschmiede SIG Sauer und für Punker.
SIG Sauer muss wohl nicht weiter erklärt werden. Wer Navi CIS oder The Walking Dead im Fernsehen verfolgt, weiss um die Bedeutung des Pistolenproduzenten. Das SIG ist ein Hinweis auf den Schweizer Bezug der Firma in früheren Jahren. Das Sauer wiederum ist eigentlich der Gründerfamilie geschuldet, beschreibt aber aktuell auch die Gefühlslage der verbliebenen Mitarbeiter der Firma. Denn im Sommer 2020 wurde beschlossen, den Standort zu schließen.
Und die Punker? Hat nichts mit Punk und dem wilden Leben seiner Jünger zu tun. Punker ist ein Lufttechnikhersteller und der größte Arbeitgeber der Stadt.
Zurück zum Zucker.
Eckernförde ist eine ehemalige Kreisstadt, welche sich ausgesprochen malerisch in eine grosse Bucht an der Ostsee schmiegt. Ein langer Strand lädt sowohl zum Baden als auch zum Spazieren ein. Auch für Hunde hat es übrigens Platz, was nicht selbstverständlich ist.
Anders als andere Badeorte in der Region, besteht der Ort aber nicht nur aus Sand, Wasser und ein paar lieblosen Einrichtungen, um den Gästen, nein, den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen (das findet man zwar auch am Mittelmeer, aber dort hat das Ganze einfach deutlich mehr Charme). Eckernförde ist eine richtige Stadt, mit allem Drum und Dran.
Wie im übrigen Europa, leiden auch zwischen der Ostsee und der Nordsee die kleinen Städte an einem Zerfall der Innenstadt. Die Leute fahren eben lieber in die Einkaufszentren im Grünen, wo es genügend Parkraum für ihr Gefährt gibt.
Ich persönlich ziehe es ja vor, mit dem Schiff einkaufen zu fahren. Als wir uns ein Haus am Nordostseekanal kaufen wollten, war meine erste Frage deshalb nicht, welche Infrastruktur die Gemeinde Oldenbüttel bieten würde, sondern, wie lange man mit dem Schiff nach Rendsburg fährt…
Lebendige Innenstadt
Eckernförde ist in dieser Beziehung eine große Ausnahme. Die Innenstadt ist äusserst gepflegt. belebt und bietet viele interessante Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Unterhaltung. Leere Lokale sind – im Gegensatz zu den angesprochenen Städten Europas – die Ausnahme. Man kann hier also jederzeit einen gepflegten Stadtbummel machen und findet so oder so etwas, das einem den Tag verschönert und bei guter Laune hält. Das Ganze ist übrigens kein Zufall, sondern das Produkt eines gekonnten Leerstandmanagements der Stadt, bzw. des örtlichen Tourismusvereins. Diese haben es geschafft, die Stadt, Hausbesitzer und Gewerbetreibende an einen Tisch zu bekommen und sie auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören. Ein Aufwand, der sich sichtbar gelohnt hat!
Aber was hat das mit Zucker zu tun?
Gemach! Eine der Hauptattraktionen der Stadt ist die Bonbonkocherei Hermann Hinrichs. Es handelt sich um eine gläserne Manufaktur, bei welcher man den Zuckerbäckern bei ihrer Arbeit zusehen kann. Aber dabei belässt man es nicht: Täglich finden öffentliche Vorführungen statt, in welchen das Publikum in die Kunst des Bonbonkochens eingeführt wird. Dabei interessiert die Besucher natürlich am meisten, wie man die Motive in die Bonbons bekommt. Ich weiss es, aber ich werde einen Teufel tun, Ihnen das an dieser Stelle zu verraten.
Auch wenn Sie aus Gründen der Zahnhygiene auf Zucker verzichten oder Zucker aus anderen Motiven meiden: Ein Besuch in der Bonbonkocherei lohnt sich auf alle Fälle, denn er ist interessant, lehrreich und macht gute Laune. Mehr kann man von einem Städteausflug nicht verlangen. Für den Wocheneinkauf können Sie ja weiterhin in die leblosen Einkaufsbunker am Stadtrand fahren. Aber wenn Sie Spass haben wollen, besuchen Sie Städte wie Eckernförde. Es lohnt sich.
Tipp:
Die Bonbonkocherei Hermann Hinrichs finden Sie gleich am Anfang der langen Einkaufsstrasse, welche vom Hafen ins Stadtzentrum führt. Hier an der Frau-Clara-Straße 22 werden seit 2006 Bonbons „gekocht“. Der Ort ist ein echter Publikumsmagnet, weshalb zur Hauptferienzeit die Räumlichkeiten oft ziemlich voll sind. Es ist also wie immer: Saisonale Randzeiten und auch bestimmte Tageszeiten zu wählen hat Vorteile!
Natürlich kann man hier nicht nur zuschauen, wie Bonbons gefertigt werden. Nach der Vorführung hat man selbstverständlich die Gelegenheit, sich im großen Laden mit allem einzudecken, was das Herz an Süßem so begehrt. Ideale Mitbringsel für Gross und Klein.
Bonbonkocherei Hermann Hinrichs
Frau-Clara-Straße 22
24340 Eckernförde
Telefon: 04351 / 88 99 86
Fax: 04351 / 88 99 87
E-Mail: info@bonbonkocherei.de
Webseite: bonbonkocherei.de
Öffnungszeiten
Montag Ruhetag
Dienstag – Freitag 11.00-18.00 Uhr
Samstag 10.00-18.00 Uhr
In der Feriensaison ist das Geschäft auch am Sonntag geöffnet